Dienstag, 17. Juli 2012

Dekowut

Eigentlich wollte ich gestern Abend zu Bett gehen, als ich sah, dass es schon 1.00 Uhr war. Aber ich war irgendwie noch zu aufgedreht, da ich ein altes Gamecube-Spiel wiederentdeckt hatte, um das ich nicht herumkam.
Schlafen war jedenfalls nicht drin, also habe ich eine Beschäftigung zum Tagesabschluss gesucht - dekorieren! 
Nur was? Meine Kleider habe ich schon alle gepimpt, also war mein Zimmer dran.


Ich habe meinen Beistelltisch von den blöden Cosplayperückensalat befreit und einen Schmucksalat draus gemacht. Sieht irgendwie besser aus. :D (Finde ich jedenfalls.) Jetzt hab ich (fast) all meine Dekoblumen immer sofort zur Hand und muss nicht mehr danach kramen.^^ Der Tisch ist übrigens antik, das Hütchen selbstgemacht (dazu habe ich auch noch einen früheren Post) und das Bonnet von Mary Magdalene.


Auf dem hinteren rechten Bettpfosten habe ich ein Seidentuch drapiert und Kunstrosen herumgeflochten.



Der antike Kronleuchter wurde zugetrasht. Kunstrosen, Vogelfedern, verwelkte Blumen (ja, ich stehe auf Vanitas), Feenfiguren, Hängedrache, japanische Windspielglocke, Weihnachtsbaumschwan, Blumenranken ...



Am vorderen rechten Bettpfosten hängt jetzt ein Paar Schuhe. Aufgetragene Bodylineschuhe, die ich gold angesprüht habe. Durch den einen Schuh habe ich Baumwollspitze gefädelt, durch den anderen ein grobes Lederband. In den Schuhen sitzt ein Kleiner Drache, eine Schneekugel, Blumen und eine Fee. ^^ Außerdem hängt ein zerfleddertes Seidentuch am Linken.


Hinten links habe ich jetzt meine ollen Puppen geparkt. Mit einem Spitzenband habe ich sie festgebunden, dann noch ne Figur dazugesetzt und Rosen dazwischengesteckt.^^


Vorne links hängt jetzt ein aufgetragenes Korsett von früher ... das mir auch schon drei Nummern zu groß sein dürfte. ;D Ich liebe Klamottenrecycling.^^ Drumherum ist ein altes Spitzenband, das ich mal von einem Petticoat abgetrennt habe. Darin habe ich einen Mini-Pfau drapiert, außerdem einen Korb daran gehängt... in dem sitzt ein Drache auf rosafarbenen Kristallen. ;)
Erinnert mich irgendwie an Grimoire. Kennt ihr Grimoire? Das ist DAS Geschäft für den Dolly-kei Fashionstyle in Tokyo.
Hier mal ein Link für Interessierte:

http://tokyofashion.com/grimoire-shibuya-japanese-dolly-kei-vintage-fashion-wonderland/

Jedenfalls hatte ich Langeweile ... eine Menge nutzlose Gegenstände ... und die Ambition, mein Zimmer irgendwie verwunschen aussehen zu lassen. Es hat sich im übrigen auch allgemein ziemlich verändert seit meinem ersten Post darüber. (Mehr Details, mehr Antikzeug, kein Black Butler-Stuff mehr, dafür ein offensichtliches Bekenntnis zu der Band "D", etc ...)
Btw; hab übrigens mit Cosplay aufgehört, hat keinen Spaß mehr gemacht ... ich mag nicht mehr kopieren.



                              
                                                                    ~ Nostique ~

Donnerstag, 5. Juli 2012

Anli Pollicino in Hamburg 04.07.2012

Nach einiger Pause des Bloggens möchte ich hier einfach mal weitermachen. ~
Ich war einfach so erschlagen von meinem Tokyo-Bericht, dass ich so schnell nicht wieder ans Bloggen gedacht habe. (Der ist nun übrigens auch vollständig bebildert.)
Zwischenzeitlich habe ich dann noch mein Abi gemacht; sogar ziemlich gut bestanden.

Vor einiger Zeit erhielt ich Werbung von Anli Pollicino, einer japanischen Visual-Kei-Band. Eine Freundin und ihre Schwester wollten hingehen, also dachte ich mir, ich komme einfach mal mit. Viel Ahnung hatte ich bis dahin nicht von der Band, aber mir war einfach mal wieder nach einem Konzert, zumal Hamburg ja nicht fern ist.


Die Truppe besteht aus Sänger Shindy, den Gitarristen Takuma und Yoichi (Yo-1), Drummer Kiyozumi und Bassist Masatoshi. 

Das Konzert sollte im HeadCRASH stattfinden, ein Club für alternative Musik direkt an der Reeperbahn. Wir waren gegen halb drei dort.


 ... Gefühlte fünf Leute standen schon dort. Und die waren nett; wir haben bei ihnen auf einer Flagge unterschrieben, die später der Band überreicht wurde.
Ich war aber ein wenig enttäuscht, als ich noch die Aushänge für Satsuki & Kaya dort hängen sah; da wär ich gern dabeigewesen, aber das war mitten in meinen schriftlichen Prüfungen.

Getröstet war ich aber sofort, als wir Yoichi (links mittig auf dem Bild der band oben) auf einmal mit einem Koffer angelaufen sahen kamen. Der wollte gern rein, aber es war der falsche Eingang für ihn, also zurück zum Tourbus (der quasi vor der Tür stand) und noch ein Anlauf bei einem anderen Eingang.
Er trug einen rot geringelten Pulli und war auch noch nicht gestylt; sah aus wie ein kleiner Junge, zumal er nicht viel größer war als ich mit meinen 1,56 m. xD  Total knuffig.

Mit der Zeit tröpfelten immer mehr Leute vor den Club. Aber irgendwie wurde es einfach nicht wirklich voller. Ich glaube, am Ende waren es vielleicht 60 Leute.
Einlass war um 19.00 Uhr; wir haben uns vorher am Merchandise vergangen. ;) Eine CD und einen goldenen Anhänger habe ich gekauft.  (Die CD eigentlich erst nach dem Konzert, aber egal.)


 (Wie man ein bisschen sieht, ich habe Lolita getragen. War die einzige. ^^)

Gedränge gab es so gut wie gar nicht. Selbst vor der Bühne nicht. Es gab vielleicht drei locker Gestrickte Zuschauerreihen und der Rest war in der relativ kleinen Halle verteilt. Ich fand es irgendwie schade für die Band, dass wir nur so wenige waren. Aber gut wars für uns, so war das alles seeehr entspannt. Man hatte eine sehr familiäre Athmosphäre und ein nettes Bar-Feeling.

Gegen 20.00 Uhr kam die Band auf die Bühne. Jetzt aber in voller Montur. ;) Enorm aufwändig waren ihre Outfits aber trotzdem nicht (was ich ja gar nicht schlimm finde.) Wie ich erfahren hab, haben die sich selbst geschminkt und gestylt. (Ich garantiere für diese Info nicht, aber ich habe Bilder gesehen, die zumindest das mit den Haaren beweisen. xD) Die meisten Bands haben dafür ja Stylisten. Gut sahen sie aber aus!
Bevor sie anfingen, hat Shindy ein paar Ansagen auf englisch gemacht. Sogar verhältnismäßig gut für einen Japaner! Er konnte sogar ein klein bisschen auf deutsch, hat aber das Publikum zwischendurch nach Begriffen gefragt. Jetzt wissen alle, dass Takuma hunger hatte.
Es wurden immer ein paar Stücke gespielt und zwischendurch gabs kleine Konversationen mit dem Publikum, so wie am Anfang auch. Ich habe leider keine Ahnung, wie die Stücke alle hießen und welche genau gespielt wurden, dafür stecke ich einfach nicht genug in der Materie Anli Pollicino. Aber mitrocken war trotzdem nicht schwer. ;)
Vor einem Song (Game of Love?) hat Shindy uns eine Tanzfolge beigebracht, die wir währenddessen mitmachen sollten. Andernfalls hätte vermutlich keiner gewusst, wie's geht.
Ich fand die Musik in allem ganz nett! Es ist nicht genau der Stil, der mich absolut mitreißt, aber für ein Konzert fand ich das jetzt voll gut. Hat Laune gemacht.
Manche Leute konntens aber wieder nicht lassen, die Musiker beim Spielen anzufassen ... Ich weiß auch nicht, ob die das so toll fanden! Ich stand in der zweiten Reihe und wäre auch bequem rangekommen, aber das entspricht mir einfach nicht. Was habe ich mit denen? Ist doch respektlos. Manchmal haben die Members aber Handschläge verteilt, das fand ich dann auch ok. Hab Masatoshi erwischt.
Zum Schluss, als die Band schon von der Bühne war, gabs noch eine Zugabe. Diesmal haben Sänger und Drummer getauscht. Shindy spielt gut Schlagzeug, aber von Kyozumis Gesang habe ich nicht allzuviel mitbekommen. xD

Nach einer Pause kam die Band wieder in den Raum und hielt eine Autogrammstunde. Meine Freundin und ihre Schwester waren vor mir und haben Yoichi umarmt und sich ihre Karten und Poster signieren lassen. Ich glaub, Yoichi war mit dieser Geste etwas überfordert, hat sich aber bedankt und sich irgendwie gefreut. :D
Mir wär das ja zu intim gewesen (zudem ich weiß, dass Japaner mit Körperberührungen etwas andes davor sind als wir). Ich habe ihm aber auf japanisch gesagt, dass er niedlich ist. (Wenn man ihn mal live sieht, wird man wissen, was ich meine! Eigendlich muss man den echt knuddeln!)  Er hat sich gefreut, glaub ich. Sein Lächeln wars wert. Habe mir dann noch das Booklet von meiner CD signieren lassen und von allen einen Händedruck kassiert (und mich natürlich immer schön bedankt).




Es war wirklich ein sehr schöner Abend. Erst war ich ja kritisch, obs mir das Geld wert ist, aber mittlerweile denke ich mir: tausend mal! Ich möchte der Band wünschen, bald mehr Fans zu haben und bekannter zu werden. Sie stehen noch weit am Anfang ihrer Karriere.


                                                                          ~ Nostique ~